Amerika hat gewählt. Amerika scheint es zu wollen. Das Ergebnis der Wahl hat mich echt getroffen und betroffen gemacht. Und traurig. Heute Vormittag war ich total unruhig, habe Kommentare gelesen, die ich von ihrem Inhalt echt nachvollziehen kann, aber nicht von der Art und Weise, wie sie geäußert wurden und werden. Ich bin betroffen, dass ein Mensch, der menschenverachtende Äußerungen in offiziellen Reden einfach raushaut, der mit viel zu einfache Lösungsansätzen wirbt, der undifferenziert und laut seine Meinung wie Parolen verbal in die Menge wirft, gewählt wird. Ihm wird vertraut. Ihm wird geglaubt. Er hat es geschafft. Und was für ihn die größte Bestätigung ist, ist für mich ein Grund traurig zu sein. Und vielleicht findet es der ein oder andere falsch an dieser Stelle von Liebe zu reden, weil Liebe in der Politik nichts zu suchen hat. Aber ich bin geschockt von der Lieblosigkeit, die ich im Wahlkampf beobachtet habe. Wo ist die Liebe der Menschen zueinander? Wo ist die Menschlichkeit, die uns alle wissen lässt, dass jeder von uns dazu gehört – zur Gemeinschaft Mensch? Wo ist die Achtung vor dem Anderen? Der Respekt vor dem Leben selbst? Ich finde sie nicht, wenn ich nach Amerika sehe. Ich finde sie nicht in den Kommentaren vieler, die ihren Unmut auf ähnliche Weise zum Ausdruck bringen, was sie an Trump selber kritisieren. Ich finde sie nicht, wenn ich mir anschaue, wie wir im eigenen Land mit dem Thema Menschen aus anderen Kulturen umgehen. Ich finde sie nicht, wenn ich höre, wie Flüchtlinge in den Unterkünften miteinander umgehen und sich gegenseitig das Leben schwer machen. Ich finde sie nicht, wenn ich das Weltgeschehen beobachte. Ich finde sie nicht, wenn ich in mein eigenes Leben schaue und Gedanken beobachte, die ich zu manchen Menschen habe. Sie ist uns verloren gegangen. Die Liebe zueinander, die Menschlichkeit, die Achtung vor dem anderen, der Respekt vor dem Leben selbst. Und weil sie nicht in mir selbst wohnt, diese Liebe und weil ich in dieser Welt keinen guten Lösungsansatz sehe, weil wir alle überfordert sind, bete ich zu dem der erschaffen hat, der Schöpfer ist, der uns unseren Willen lässt, der noch nicht eingreift, der den längeren Atem hat, der nicht zu verstehen ist. Und hier finde ich, wie schon so oft, Frieden. Hier finde ich Impulse, die ich brauche, weil es in dieser Welt nichts Verlässliches gibt, nichts, das weise ist. Und ich bitte ihn darum, dass ich die Wahl in den USA besser einordnen kann und ich bitte ihn um Verständnis für meine Traurigkeit und ich bitte ihn darum, was ich tun kann. Und er redet mit mir durch das Buch, das viele als veraltet darstellen, als uninteressant und als irrelevant. Und finde Texte, die mir helfen, die mir gute Impulse sind, weise Ratgeber. Deshalb liebe ich dieses Buch, die Bibel. Und auch wenn meine Gefühle und Gedanken so in Aufruhr waren, ich bin so dankbar für diese wertvolle Zeit heute morgen! Gott ist ein Gott der tröstet. Das habe ich wieder erlebt. Und ich will tun, was er mir aufträgt in 1.Timotheus 2,2 :…betet für die Herrschenden…
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